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Die besten Jahre

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BEISPIELHAFTE LEBENSSITUATIONEN

Die für Sie passende Finanzberatung ist von Ihrer persönlichen Lebenssituation abhängig. Anhand beispielhafter Lebenssituationen soll aufgezeigt werden, wie unterschiedlich sich der Bedarf an Finanzprodukten und die dazu passende Beratung entwickeln können. Die ausgewählten Lebenssituationen besitzen reinen Beispielcharakter und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Beratungshinweise sind nicht dafür geeignet, auf Ihre jeweilige persönliche Situation eins zu eins übertragen zu werden. Eine gute Finanzberatung zeichnet sich gerade dadurch aus, dass sie ganz individuell auf die persönliche Situation eines jeden Kunden eingeht und nicht mit Standardvorgaben arbeitet (siehe Beratung).

Beispielhafte Ausgangssituation

Skizziert werden soll die Situation, nachdem die Kinder das Elternhaus verlassen haben und die Eltern, auch als „Best Ager“ bezeichnet, wieder ganz „ihren eigenen Interessen“ nachgehen können. Die bisher im Vordergrund stehenden Belange von Familie und Beruf treten jetzt womöglich in den Hintergrund. Die finanziellen Verhältnisse sind in der Regel wohl geordnet. Die großen finanziellen Risiken sind durch Versicherungen und/oder Immobilienerwerb abgedeckt. Die Kinder sind aus dem Haus und bei Paaren werden möglicherweise auch wieder beide arbeiten. Mit dem so gewonnenen zusätzlichen frei verfügbaren Einkommen können z. B. lang gehegte Konsumwünsche finanziert werden, Vorsorge für das Alter betrieben werden und das Vermögen weiter aufgebaut werden (Vererbung). Die Zeit bis zum Eintritt in den Ruhestand scheint überschaubar und die Frage, was danach kommt, gewinnt an Bedeutung.

Finanzielle Herausforderungen

Mit dem Auszug der Kinder (sofern diese von den Eltern während der Ausbildung nicht weiter unterstützt werden) und dem nicht mehr weit entfernten Übergang in den Ruhestand verschieben sich die finanziellen Absicherungs- und Vorsorgebedürfnisse der „Best Ager“-Haushalte. Bei der Absicherung gegen Risiken stellt sich die Frage, ob alle Versicherungen noch notwendig sind. Bei der Altersvorsorge ist zu überprüfen, welchen Lebensstandard die bisher erreichten Rentenansprüche und die bis zum Rentenbeginn noch hinzukommenden Ansprüche ermöglichen. Sollte eine Immobilie vorhanden sein, müsste eventuell überprüft werden, ob diese mit Rentenbeginn abbezahlt ist. Es gilt abzuwägen, wie mit dem zusätzlichen freien Einkommen verfahren werden soll. Zur Wahl stehen die Erfüllung von Konsumwünschen, ein weiterer Vermögens- und Vorsorgeaufbau und/oder ein Schuldenabbau.

Angesichts der steigenden Lebenserwartung müssen sich Haushalte zunehmend mit Fragen einer zusätzlichen Pflegevorsorge für das Alter und je nach Neigung und Bedarf auch mit einer zusätzlichen Absicherung der Krankenversorgung befassen. Die Kosten für diese Absicherung können hoch ausfallen, zumindest dann, wenn der aktuelle Lebensstandard beibehalten werden soll.

Beratungsbedarf

Beratungsbedarf besteht vor allem für die Zeit nach Ende der Erwerbstätigkeit. Welche zusätzlichen Vorsorge- und Absicherungsmaßnahmen sind dafür zu treffen? Welcher Lebensstandard kann erreicht werden und was ist dafür an zusätzlichen Sparanstrengen notwendig? Was muss beachtet werden, wenn eine eigene Immobilie vorhanden ist?

Die Thematik des längeren Lebens mit seinen Auswirkungen auf die Lebenssituation von Haushalten im „späten Ruhestand“ ist noch relativ neu. Über die dafür entwickelten Finanzprodukte, insbesondere zur Absicherung der Pflege oder Wohnsituation (z. B. durch umgekehrte Hypotheken) gibt es noch wenig Erfahrungswerte. Insoweit kann hier kaum ein Berater verlässliche, anhand einer größeren Zahl von Praxisfällen überprüfbare Empfehlungen geben. Er ist hier ebenso auf die Angaben und Versprechungen der Produktanbieter angewiesen wie seine Kunden.

Wichtiger als die Produktberatung ist die Beratung zu den Fragen rund um die Gestaltung des Ruhestandes. Eine fundierte Beratung dazu erfordert eine sehr gute Analyse der Ist-Situation und Prognose der zukünftigen Situation im Ruhestand, bezogen auf den Lebensstandard, den Absicherungsbedarf sowie eventuelle Vererbungswünsche.

Beratertypen

Banken sowie Honorarberater, Makler und Vertreter, wenn sie mehr als drei Personen beschäftigen, müssen seit dem 10. März 2021 auf ihren Internetseiten folgende Informationen veröffentlichten und stets aktuell halten:

  • zu ihren Strategien zur Einbeziehung von Nachhaltigkeitsrisiken bei ihrer Beratungstätigkeit,
  • ob sie bei ihrer Beratung die wichtigsten nachteiligen Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigen; falls eine Berücksichtigung erfolgt, müssen Einzelheiten über das Verfahren zur Auswahl der Finanzprodukte mitgeteilt werden; falls keine Berücksichtigung erfolgt, ist dies zu begründen mit der Erklärung, ab wann sie beabsichtigen, dies zu ändern,
  • inwieweit die Vergütungspolitik mit der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken im Einklang steht.

Des Weiteren müssen sämtliche genannten Berater vorvertraglich darüber informieren, inwieweit Nachhaltigkeitsrisiken bei ihrer Beratung einbezogen werden, welche Bewertung daraus resultiert und sich dies auf die Rendite der von ihnen angebotenen und empfohlenen Produkte voraussichtlich auswirkt. Berücksichtigen sie Nachhaltigkeitsrisiken nicht, ist dies knapp zu begründen.

  • Beratung wird durch Kunden direkt bezahlt
  • keine Anbieterbindung, theoretisch alle Produkte möglich
  • derzeit geringe Beraterdichte
  • anbieterunabhängige Beratung
  • erhält Provisionen von den Anbietern bei Produktverkauf
  • keine Anbieterbindung, theoretisch alle Produkte möglich
  • relativ gute Erreichbarkeit in Städten
  • anbieterunabhängige Beratung
  • erhält Provisionen von den Anbietern bei Produktverkauf
  • je nach Beratertyp Produkte eines oder mehrerer Anbieter im Angebot
  • relativ gute Erreichbarkeit sowohl in Städten wie auch in ländlichen Gegenden
  • je nach Beratertyp vertragliche Bindung an einen oder mehrere Anbieter
  • erhalten Gebühren und Provisionen von anderen Anbietern bei Produktverkauf
  • häufig Verkauf "hauseigener" Produkte, aber auch Vermittlung fremder Produkte
  • relativ gute Erreichbarkeit sowohl in Städten wie auch in ländlichen Gegenden
  • Berater sind in Organisationsstrukturen der Bank oder Sparkasse eingebunden und können nur Produkte vermitteln, die von der Geschäftsleitung vorgegeben werden