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Familiengründung

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BEISPIELHAFTE LEBENSSITUATIONEN

Die für Sie passende Finanzberatung ist von Ihrer persönlichen Lebenssituation abhängig. Anhand beispielhafter Lebenssituationen soll aufgezeigt werden, wie unterschiedlich sich der Bedarf an Finanzprodukten und die dazu passende Beratung entwickeln können. Die ausgewählten Lebenssituationen besitzen reinen Beispielcharakter und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Beratungshinweise sind nicht dafür geeignet, auf Ihre jeweilige persönliche Situation eins zu eins übertragen zu werden. Eine gute Finanzberatung zeichnet sich gerade dadurch aus, dass sie ganz individuell auf die persönliche Situation eines jeden Kunden eingeht und nicht mit Standardvorgaben arbeitet (siehe Beratung).

Beispielhafte Ausgangssituation

Bei der Familiengründung hat sich die finanzielle Grundlage gegenüber den Jahren des beruflichen Einstiegs verbessert und die notwendigen Versicherungen sind vorhanden – aber vielleicht nur für den Bedarf eines Singles. Das verbesserte Einkommen hat möglicherweise schon für die Bildung erster Rücklagen über den Notgroschen hinaus gereicht und die Erwartung, dass es weiter steigt ­– vielfach verbunden mit dem Wunsch nach Kindern –, lässt die Idee nach einer eigenen Immobilie aufkommen.

Finanzielle Herausforderungen

Auch wenn sich in den letzten Jahrzehnten die Rollenverteilung in den Haushalten verändert hat, gibt es oft immer noch einen Partner, welcher finanziell den deutlich größeren Betrag zum Familieneinkommen beisteuert. Bei Familien mit kleinen Kindern bleibt ein Partner in den ersten Jahren häufig zuhause, um später – womöglich erst einmal in Teilzeit – wieder in das Arbeitsleben einzutreten. In einem solchen Fall sollte die finanzielle Absicherung der Familie im Vordergrund stehen.

Entscheidend ist in dieser Lebensphase, das Risiko eines Einkommensausfalls abzusichern. Die Hauptgründe für einen dauerhaften Einkommensausfall sind Tod, Berufsunfähigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit eines (oder beider) Lebenspartner(s).

Das Thema (zusätzliche) private / betriebliche Altersvorsorge wird jetzt wichtig. Die Entwicklungen in der gesetzlichen Rentenversicherung auf die Sicht von 40 Jahren oder mehr sind nur schwer abzuschätzen. Deshalb sollte – abhängig von den individuellen Vorstellungen, auf welchem finanziellen Niveau man im Alter leben möchte – möglichst früh mit dem Sparen einer zusätzlichen Altersvorsorge begonnen werden. Nur so kann das anvisierte Versorgungsniveau mit möglichst kleinen Beträgen erreicht werden.

Der Erwerb einer Immobilie unter dem Gesichtspunkt der Altersvorsorge oder der Sehnsucht nach Wohneigentum ist eine Herausforderung. Die dabei anfallenden Makler- und Notargebühren, Steuern, Hausgeldzahlungen, Instandhaltungsrücklagen, Nebenkosten etc. stellen nicht zu unterschätzende Kosten dar. Die Größe, Ausstattung und Lage des Objektes müssen vor einem Kauf wohlüberlegt sein.

In Haushalten mit kleineren Kindern wird es Überlegungen für mögliche Ausbildungswege und deren Finanzierung geben.

Beratungsbedarf

Die Lebenssituation „Familiengründung“ dürfte die komplexeste unter den dargestellten Beispielen sein. Das Bedürfnis nach Absicherung und Beratung ist jetzt besonders groß. Der Kauf einer Immobilie ist für die meisten Haushalte das größte finanzielle Wagnis in ihrem Leben. Ein Scheitern der Finanzierung könnte den finanziellen Ruin bedeuten. Die einzelnen Schritte für den erfolgreichen Immobilienerwerb (Lage, Größe, Ausstattung, mögliche Wertentwicklung, Umgang mit einem Immobilienmakler, Wahl der geeigneten Finanzierungsform etc.) sind komplex. Bei der Altersvorsorge sollten die unterschiedlichen Formen und Produkte der gesetzlichen, beruflichen und private Altersvorsorge auf ihre Geeignetheit geprüft werden. Der Aufbau einer Altersvorsorge entsprechend dem angestrebten späteren Lebensstandard erfordert einen möglichst frühen Beginn des Sparens, will man nicht später mit sehr hohen monatlichen Beträgen den „Zeitverlust“ wieder wettmachen müssen.

Die Beratung erstreckt sich dabei auf so unterschiedliche Gebiete wie Immobilienfinanzierung, Versicherungen und Altersvorsorge. Es erscheint sinnvoll, eine umfassende Beratung zu allen Themen durch eine Person durchführen zu lassen. Die Beratung sollte im ersten Schritt nicht so sehr produktbezogen sein, da die Analyse der veränderten Einkommens-, Lebens- und Risikosituation des Haushalts im Vordergrund steht.

Beratertypen

Banken sowie Honorarberater, Makler und Vertreter, wenn sie mehr als drei Personen beschäftigen, müssen seit dem 10. März 2021 auf ihren Internetseiten folgende Informationen veröffentlichten und stets aktuell halten:

  • zu ihren Strategien zur Einbeziehung von Nachhaltigkeitsrisiken bei ihrer Beratungstätigkeit,
  • ob sie bei ihrer Beratung die wichtigsten nachteiligen Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigen; falls eine Berücksichtigung erfolgt, müssen Einzelheiten über das Verfahren zur Auswahl der Finanzprodukte mitgeteilt werden; falls keine Berücksichtigung erfolgt, ist dies zu begründen mit der Erklärung, ab wann sie beabsichtigen, dies zu ändern,
  • inwieweit die Vergütungspolitik mit der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken im Einklang steht.

Des Weiteren müssen sämtliche genannten Berater vorvertraglich darüber informieren, inwieweit Nachhaltigkeitsrisiken bei ihrer Beratung einbezogen werden, welche Bewertung daraus resultiert und sich dies auf die Rendite der von ihnen angebotenen und empfohlenen Produkte voraussichtlich auswirkt. Berücksichtigen sie Nachhaltigkeitsrisiken nicht, ist dies knapp zu begründen.

  • Beratung wird durch Kunden direkt bezahlt
  • keine Anbieterbindung, theoretisch alle Produkte möglich
  • derzeit geringe Beraterdichte
  • anbieterunabhängige Beratung
  • erhält Provisionen von den Anbietern bei Produktverkauf
  • keine Anbieterbindung, theoretisch alle Produkte möglich
  • relativ gute Erreichbarkeit in Städten
  • anbieterunabhängige Beratung
  • erhält Provisionen von den Anbietern bei Produktverkauf
  • je nach Beratertyp Produkte eines oder mehrerer Anbieter im Angebot
  • relativ gute Erreichbarkeit sowohl in Städten wie auch in ländlichen Gegenden
  • je nach Beratertyp vertragliche Bindung an einen oder mehrere Anbieter
  • erhalten Gebühren und Provisionen von anderen Anbietern bei Produktverkauf
  • häufig Verkauf "hauseigener" Produkte, aber auch Vermittlung fremder Produkte
  • relativ gute Erreichbarkeit sowohl in Städten wie auch in ländlichen Gegenden
  • Berater sind in Organisationsstrukturen der Bank oder Sparkasse eingebunden und können nur Produkte vermitteln, die von der Geschäftsleitung vorgegeben werden